Maschinenfabrik Berthold Hermle AGMaschinenfabrik Berthold Hermle AG

C 42 U | Prodrive Technologies | Elektrotechnik und Elektromechanik

Eines von zwei Stand-alone-Systemen für die hochflexible Präzisionsteile- Fertigung bei Prodrive Technologies, nämlich C 42 U 5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentrum mit Zusatzmagazin ZM160 und CNC-Steuerung Siemens 840 DSL

Mit CAD-/CAM-Fertigungsprozessen und High End-Produktionstechnik wie z. B. dem hoch automatisiertem 5-Achsen-Fräsen setzt Prodrive Technologies bei der Auftragsfertigung Maßstäbe in Flexibilität und Wirtschaftlichkeit.

„Ready to use-Products“ oder Auftragsfertigung als Teil- sowie Komplettlösungen aus einer Hand – damit hat sich der niederländische Mittelständler Prodrive Technologies in kurzer Zeit einen Namen gemacht und wird heute von High Tech-Unternehmen aus verschiedensten Branchen als Partner mit der Entwicklung und Baugruppen-/Gerätefertigung beauftragt. Das mit gut 20 Jahren noch junge Unternehmen „tickt“ ganz offensichtlich anders als die meisten der klassischen Auftragsfertiger und sieht sich als „Vertical Integrator“, denn in der heute 750 Beschäftigte zählenden Prodrive-Gruppe sind so gut wie alle für die autarke Fertigung  relevanten Technologie-Disziplinen vertreten. Damit wiederum unterscheidet sich Prodrive Technologies wesentlich von spezialisierten Dienstleistern, die sich nur auf eine oder wenige Technologien konzentrieren. Den Verantwortlichen in der Mechanischen Fertigung verlangt die gelebte Philosophie „Ready-to-use-Products“ demnach die Fähigkeit ab, sowohl schnell und flexibel als auch technologisch und qualitativ auf höchstem Niveau auf die Wünsche der Kunden bzw. der hauseigenen Fertigung eingehen zu können. Allgemeiner Tenor ist: „Wir sind in den Bereichen Elektronik und Mechanik bezüglich Entwicklung und Fertigung vollkommen autark. Selbiges gilt natürlich auch für die Software, sodass der Kunde bei uns alles aus einer Hand bekommt, und dies in optimal abgestimmter Form von der Entwicklung bis zur JIT-Lieferlogistik. Das erfordert einen hohen Aufwand an Technologien, Verfahren und Kapazitäten, wobei alle Prozessschritte selbstredend wirtschaftlich ablaufen müssen. Deswegen setzen wir, wann immer möglich und sinnvoll, auf einen hohen Grad an Prozess-Integration und Automation, um die vorhandenen Technologie-Einrichtungen im bedienten Einschicht- plus im automatisierten Nachtschichtbetrieb maximal ausnutzen zu können.“

Von links Sietze de Jong, Group Leader Operations bei Prodrive Technologies, in der Mitte Geert Cox, Managing Director Herme-Nederland B.V. und Chris van Helmond Maschinenbediener von Prodrive Technologies im Werk Son

Gleich 5-achsig in die „Vollen“ oder Einstieg auf höchstem Niveau

Dass man sich dabei nicht scheut, sozusagen von Null auf Hundert in Hochtechnologien zu investieren, was ja die Beschaffung von Maschinen und Werkzeugen sowie vor allem die Rekrutierung und Ausbildung von Fachpersonal mit sich bringt, verdeutlicht das Beispiel der hochautomatisierten Fertigung von Mechanik-Bauteilen auf 5-Achsen-Bearbeitungszentren. Lag nämlich der fertigungstechnische Fokus von Prodrive Technologies in den sehr schnell gewachsenen Werken Eindhoven und Son zunächst auf der Elektronik und Elektromechanik, so stellte sich mit der Zeit heraus, dass vor allem die extern zugelieferte Mechanik zum einen die eigenen produktionstechnischen Abläufe einengt und weitergehend die Lieferfähigkeit gegenüber den Endkunden beeinträchtigt. Folgerichtig fiel die strategische Entscheidung, die  mechanische Fertigung selbst in die Hand zu nehmen. Auf der Suche nach leistungsfähigem Equipment kam Prodrive Technologies mit Geert Cox von Hermle Nederland B.V. in Kontakt und legte ein auf die möglichen Bauteilgrößen abgestimmtes Anforderungs-Profil vor. Favorisiert wurden u. a. 5-achsige-Komplett-/Simultan-Bearbeitung, die bediente Einschicht- sowie die Nachtschicht-Fertigung von Einzelteilen und Kleinserien mit Werkstücken  unterschiedlicher Lauf-/Bearbeitungszeiten, und schließlich ein stufenweiser Einstieg mit der Option zur nachträglichen Automatisierung. Nach eingehender Analyse und Beratung entschloss man sich bei Prodrive Technologies „in die Vollen“ zu gehen und beschaffte ein 5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentrum von Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, D-78559 Gosheim, vom Typ C 42 U mit Werkzeug-Zusatzmagazin ZM 160. Das erste 5-Achsen-Bearbeitungszentrum legte auch den Grundstein zum sukzessiven Auf- und Ausbau der Abteilung zur Fertigung flächiger und kubischer Mechanikteile wie zum Beispiel komplexe Kühlkörper für Elektronikbaugruppen oder auch höchst filigraner Komponenten für funktionsintegrierte Mechatronik-Baugruppen.

Arbeitsraum des BAZ C 42 U für die Komplettbearbeitung sowohl hochpräziser, komplexer Kühlkörper-Grundplatten als auch filigraner Präzisionsbauteile für mechatronische Baugruppen

Hermle-BAZ`s der Baugröße C 42 U decken Werkstückspektrum ab

Um neben den benötigten Kapazitäten auch die gewünschte Flexibilität sicherstellen zu können, investierte Prodrive Technologies in kurzen  Abständen in vier weitere nahezu identisch ausgerüstete 5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentren vom Typ C 42 U, sodass sich heute fünf solcher „Produktivitäts-, Qualitäts- und Flexibilitäts-Pusher“ im Einsatz befinden. Aktuell besteht die neue Fräsabteilung bei Prodrive Technologies aus drei per Robotersystem RS 2 verketteten Bearbeitungszentren C 42 U und zwei als Stand-alone-Systeme platzierten Bearbeitungszentren C 42 U. Dem zuerst beschaffen BAZ C 42 U folgten ein zweites und das Robotersystem RS 2, und in diese Anlage wurde dann später noch das dritte BAZ C 42 U integriert. Darüber hinaus beschaffte sich Prodrive Technologies die beiden erwähnten Stand-alone-Maschinen C 42 U, die vor allem zur bedienten hoch flexiblen „Prioritäts-Fertigung“ schnell benötigter Einzelteilen und kleiner Serien eingesetzt werden. Die per Robotersystem und Werkstückmagazin verketteten Bearbeitungszentren    C 42 U kommen bevorzugt für die JIT-orientierte Klein- und Mittelserien-Fertigung „Rund-um-die Uhr“ sowie zur gemeinsamen Fertigung ganzer Teilefamilien mit hohen Anforderungen an die Passgenauigkeit und Bauteil-Kompatibilität zum Einsatz. Alle BAZ`s C 42 U sind mit Hauptspindeln mit max. Drehzahl 18.000 min-1, NC-Schwenkrundtisch mit Torqueantrieb und Durchmesser 440 mm, Werkzeugaufnahme HSK-A 63, IKZ-Hochdruckkühlmittelzufuhr 80 bar sowie Nullpunkt-Werkstückspannsystem ausgerüstet. Zudem weisen die beiden als Stand-alone-Systeme aufgestellten Bearbeitungszentren C 42 U jeweils Zusatzmagazine ZM 160 mit weiteren 160 Werkzeugen auf. Damit stehen inklusive der Basiswerkzeugmagazine mit jeweils 42 Plätzen pro Stand-alone-Maschine insgesamt mehr als 200 Werkzeuge zur Verfügung, die eine unterbrechungsfreie Komplettbearbeitung komplexester Präzisionsteile  oder ganzer Werkstückfamilien gewährleisten.

Ein komplexes 5-Achsen-Hochpräzisionsbauteil für mechatronische Baugruppen und Geräte

Vom Start weg eine Partnerschaft auf Augenhöhe

Abschließend äußerten sich die Verantwortlichen von Prodrive Technologies sehr zufrieden über die Partnerschaft mit Hermle und die in allen Phasen beim Einstieg und der Weiterentwicklung der 5-Achsen-Technologie im Hause Prodrive Technologies gewährte Unterstützung: „Ausgehend von den möglichen Bauteilgrößen wählten wir hier die Baugröße       C 42 U, was sich als richtig erwies, weil wir große Grundplatten für Kühlbaugruppen genauso präzise fertigen können wie Kleinteile mit wenigen Millimetern Kantenlänge. Im Normalfall bewegen sich die Stückzahlen zwischen 10 und 500, aber öfters sind auch Prototypen und Einzelteile, die naturgemäß sehr schnell benötigt werden, zu fertigen. Da kommt uns das offen konzipierte und damit hoch flexibel nutzbare Fertigungssystem, bestehend aus der verketteten Dreifach-Anlage mit den drei BAZ`s und den beiden Stand-alone-Systemen, sehr entgegen. Zumal wir pro Woche zwischen 20 und 50 neue Werkstücke zu bearbeiten haben. Mit dem Aufbau der eigenen mechanischen Fertigung auf Basis der 5-Achsen-Technologie von Hermle sind wir in der Lage, unseren Kunden optimale Lösungen anzubieten und diese auch schnell zu realisieren. Außerdem konnten wir mit dem Baustein mechanische Präzisionsteile-Fertigung auch die letzte Lücke schließen, sodass wir heute in allen relevanten Produktionsbereichen autark sind und die gesamte Prozesskette für Ready-to-use-Products in Eigenverantwortung darstellen.“

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